„Große Reichweite für kleines Geld“ – unter diesem Motto bietet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit seiner Marke „Livro“ Kleinverlagen und Selbstverlegern ein Forum mit der Möglichkeit, ihre Bücher auf den großen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig mit finanziell darstellbarem Aufwand auszustellen und zu bewerben.

Auch ich erhalte als Autor und Selbstverleger vom Börsenverein regelmäßig Einladungen, mich mit meinem Werk an den Buchmessen zu beteiligen. Nach zwei Jahren corona-bedingter Pause, in der die Buchmessen ausfallen mussten, schien mir jetzt der richtige Zeitpunkt, den 2019 erschienenen Schuber SCHWEIZER PRÄZISION auf der Frankfurter Buchmesse 2022 vorzustellen.

Blick auf das Frankfurter Messegelände, im Hintergrund der 256 Meter hohe Messeturm – ©Frankfurter Buchmesse/Alexander Heimann

Audio-Bücher seit 1995

Über Plattenspieler und Bandmaschinen ist im deutschsprachigen Raum seit 1995 eine ganze Reihe von Publikationen erschienen.

Den Anfang machte eine Produktübersicht über die früher in der Schweiz und ab 1966 in Deutschland hergestellten Plattenspieler von Thorens. Herausgegeben und vertrieben wurde die einfache Broschüre – Schutzgebühr 9,80 DM – von der Thorens Audio HiFi-Vertriebs GmbH im badischen Lahr.

74-seitige Produktübersicht in Form gehefteter Fotokopien. Die Broschüre wurde nur nach Bedarf in Handarbeit produziert und an den HiFi-Handel verteilt

Zusammengestellt wurden die Informationen von dem langjährigen Lahrer Produktmanager Gerhard Weichler, der nach seinem Unternehmenseintritt 1987 mit dem systematischen Aufbau einer Thorens-Sammlung begonnen hatte.

Bereits 1996 ist in der Schweiz das für mich beste der hier vorgestellten Audiobücher erschienen – mit dem spannenden Titel „Die sprechenden Maschinen“. Gegenstand des Buches sind die professionellen Bandgeräte von Studer und Revox sowie die anderen Produkte des Regensdorfer Unternehmens wie Mischpulte, Verstärker, Tuner, Kassettendecks und, ja, auch Plattenspieler.

Buch von Peter Holenstein – hier die zweite Auflage von 1998. Lange vergriffen und heute antiquarisch kaum unter 300 Euro zu bekommen

Das vom renommierten Schweizer Verlagshaus produzierte Buch ist eine Auftragsarbeit von Audiopionier Willi Studer, mit der er sein Lebenswerk professionell (und als Geldgeber unter seiner Kontrolle …) gewürdigt wissen wollte. Im Gegenzug gewährte Studer dem Autor Peter Holenstein (1946-2019) tiefe Einblicke in seine persönlichen Verhältnisse und den unfassbaren Lebensweg.

Willi Studer war der uneheliche Sohn eines Hausmädchens, das unter ärmlichsten Verhältnissen lebte, und wurde gleich nach der Geburt weggegeben. Er wuchs als „Verdingbube“ bei Pflegeeltern auf und nahm deren Familennamen Studer an. Wer sein richtiger Vater war, hat er nie erfahren. Seine Mutter hat er ebenfalls zeitlebens nicht gesehen.

Nach Schulzeit und Ausbildung wurde Studer ein begnadeter Ingenieur, der bahnbrechende Erfindungen machte, ein weltweit bekanntes Unternehmen mit mehr als tausend Mitarbeitern aufbaute und es schließlich bis zur Ehrendoktorwürde brachte.

Willi Studer (1912-1996) Visionär, Erfinder, Unternehmer und Dr. h. c.

Der Einblick in Studers Privatarchiv macht für mich den besonderen Reiz dieses Werkes aus. Erschöpfende Informationen über die thematisierten Geräte findet man in allen hier vorgestellten Büchern – über die handelnden Personen ist aber oft nur wenig bis gar nichts zu erfahren.

Ebenso gesucht wie die Arbeit von Peter Holenstein ist das nicht mehr erhältliche Buch „Deutsche Perfektion“ von Stefano Pasini über die legendären Rundfunkplattenspieler von EMT.

„Deutsche Perfektion“, 2001 erschienen, wird heute in ähnlichen Preisregionen wie das Studer-Buch gehandelt

Pasini, Facharzt für Augenheilkunde aus Bologna, schreibt fundiert und ausführlich über alle Aspekte von EMT. Enttäuscht haben mich die alten schwarz-weißen Werksfotos, die zur Illustration herhalten müssen und oft noch aus ungünstiger Perspektive aufgenommen sind. Hier wären neue Farbaufnahmen der bewundernswerten Broadcast-Maschinen dem Projekt angemessener gewesen.

Dr. Stefano Pasini – Liebhaber teurer Kameras, schneller Autos und historischer Rundfunk-Plattenspieler sowie Buchautor

Unglücklich auch das Kleinformat des in Leinen gebundenen Hardcover-Buches – zumal Kleinformatigkeit das Letzte ist, was man den Rundfunkmaschinen von EMT nachsagen kann. Darüber hinaus legt die Dreisprachigkeit Italienisch/Englisch/Deutsch dem Layout Fesseln an. Die deutsche Übersetzung hat der ehemalige EMT-Mitarbeiter Hans-Michael Fabritius aus Kippenheim besorgt.

Erschienen ist das EMT-Buch im Verlag Costa Editore in Bologna – als Privatauflage für den Autor, der die Bücher selbst vermarktet hat. Gedruckt wurden laut Pasini nur 500 einzeln numerierte Bücher. Mein von ihm signiertes Exemplar ist allerdings „Copia No. 851“ – was zu Pasinis Aussage passt, dass bei der Numerierung etwas schief gelaufen ist.

Bücher im Selbstverlag

Alle vier existierende Bücher über hochwertige Plattenspieler für den Heimgebrauch sind auf eigene Rechnung und damit auf eigenes Risiko publiziert worden – und teils schon in mehreren Auflagen erschienen. Wobei der einzige Rezensent (aus der Highend-Ecke), der mein Werk negativ beurteilte, von SCHWEIZER PRÄZISION behauptet, ich hätte wegen des nach seiner Ansicht „kaum überzeugenden Darstellungsansatzes“ – im Klartext: wegen schlechter Arbeit – dafür keinen Verleger gefunden.

Den Anfang der selbst finanzierten Bücher machte 2001 ein Werk über den Aufstieg und Niedergang der Sankt Georgener Phonoindustrie mit der Dokumentation der wechselvollen Geschichte von Dual und Perpetuum-Ebner. Die Marke Dual beschäftigt den Autor Norbert Kotschenreuther schon seit seiner frühen Jugend.

Norbert Kotschenreuther, Jurist aus Passau, hat sich von Jugend an der Marke Dual verschrieben

Schon 1996 reifte bei dem Sammler von Dual-Plattenspielern der Gedanke, auf Basis einer Festschrift ein Firmen- und Produktportrait der Marke zu entwerfen. Vom Sankt Georgener Phonomuseum kam der Vorschlag, das Manuskript durch Aufnahme der Marke Perpetuum-Ebner zu erweitern und die Abhandlung zu veröffentlichen.

Ursprünglich suchte Kotschenreuther für seine Publikation einen Verlag. Nach diversen Schwierigkeiten beschloss er, eine Kleinauflage in Eigenregie herzustellen. Der Inhalt schwarz-weiß, das Layout hatte er aus Kostengründen selbst übernommen.

Produktchronik in einer Auflage von nur 375 Exemplaren, erschienen 2001

„Ohne größere Werbung konnte ich in einem knappen halben Jahr bereits 280 Bücher absetzen“, berichtet Kotschenreuther vom Vertriebserfolg. Abgesehen von einigen Exemplaren, die über einen kleinen Versandhandel für Musikboxenteile liefen – aus dieser Quelle habe ich meine Ausgabe bezogen – lief der Verkauf ausschließlich über den Autor und das Phonomuseum.

Vierfarbig und mit Profi-Layout

2005 folgte in der Reihe der selbst verlegten Bücher die erste Ausgabe von SCHWEIZER PRÄZISION.

Wobei ich mein Werk von Anfang auch im Innenteil komplett vierfarbig anlegen ließ und mit dem Layout einen versierten, mit dem Thema vertrauten Grafik-Designer beauftragte. Diesem Anspruch blieb ich auch bei den folgenden Auflagen treu.

Die erste Auflage von SCHWEIZER PRÄZISION – ein noch dünnes Softcover-Buch – kam im Jahr 2005 heraus

Beim Abfassen von SCHWEIZER PRÄZISION hatte ich das große Glück, die Familie Thorens sowie mit dem Unternehmen verbundene Zeitzeugen in der Schweiz persönlich befragen zu können. Das aufschlussreiche Interview mit dem kurze Zeit später gestorbenen Robert Thorens verleiht diesem Buch besondere Authentizität und Glaubwürdigkeit.

Nach der Buchvorstellung in Pfäffikon am Züricher See lief der Verkauf über Mundpropaganda und über eBay. Wobei mir Rezensionen in der Fach- und Tagespresse, Weiterempfehlungen von Buchbesitzern und die Prämierung von SCHWEIZER PRÄZISION als Audiobuch des Jahres Rückenwind gaben.

Der kommerzielle Erfolg

Im Innenteil vierfarbig ist auch das zweisprachige Buch „Thorens – Faszination einer lebenden Legende“. Sie merken es schon – dahinter steckt wieder mein Autorenkollege Gerhard Weichler, der 2006 eine deutlich verbesserte und stark erweiterte Version der Lahrer Händlerbroschüre in Deutsch und Englisch herausgab.

Weichler-Buch von 2006 in Deutsch und Englisch – viel ist dem Autor zur Titelgestaltung nicht eingefallen

Das Hardcover-Buch mit blauem Leinen-Einband bietet auf 180 Seiten einen guten Überblick über die komplette Thorens-Produktgeschichte. Aber nur dies: Über die mit dem Unternehmen verbundenen Menschen und ihr Handeln – der ebenso interessante Teil einer solchen Story – ist in dem Werk nichts zu erfahren. Dabei war der Autor 15 Jahre Mitarbeiter bei Thorens in Lahr und hatte als Produktmanager sicher Einblick in die Strukturen und Interna des Unternehmens.

Weichlers Buch ist ein Musterbeispiel, wie man mit der richtigen Markteinschätzung und überschaubarem Aufwand als Selbstverleger ordentlich Geld verdienen kann.

Mit seinem Thorens-Buch stieß Gerhard Weichler in eine Marktlücke Bild: monomedia

Das in 1000 Exemplaren gedruckte Buch mit 180 Seiten war trotz des ambitionierten Preises von 48 Euro innerhalb von nur zwei Jahren ausverkauft. Dafür sorgte vor allem die rege Nachfrage der Schwingchassis-Gemeinde wegen der kompletten Übersicht über die Plattenspieler aus Lahr.

Wobei zum wirtschaftlichen Erfolg des Buches auch die schlanke Herstellung beitrug: Für Fotos mit neutralem Hintergrund stellte Weichler die Thorens-Modelle seiner Kollektion einfach in eine Kiste, beim Layout sparte er sich den Grafiker, und die mäßige englische Übersetzung war die Feierabend-Arbeit eines Bekannten.

Buchlieferungen in alle Welt

Das Plattenspieler-Buch mit der höchsten Auflage dürfte SWISS PRECISION sein. Die zweite stark erweiterte Ausgabe meines Werkes in der professionellen englischen Übersetzung einer Deutsch-Amerikanerin mit einer Affinität zu Schweiz-Themen ist 2008 erschienen und dank 2000 gedruckten Exemplaren noch lieferbar.

SWISS PRECISION wurde von der Fachpresse in zahlreichen Ländern rezensiert

Für kontinuierliche Nachfrage sorgen die vielen Betreiber des Thorens TD 124 in Nordamerika, Großbritannien und den Commonwealth-Ländern. Exemplare von SWISS PRECISION gingen an Liebhaber in entlegene Winkel der Erde wie Alaska, Guam und Tasmanien. Aber auch Analogfreunde in Ländern wie Argentinien, Chile, Mexiko, Griechenland, Türkei, Israel, Thailand, Malaysia und Taiwan haben SWISS PRECISION bereits online erworben.

Wobei die Bestellungen zeigen, dass meine Webseite in vielen Teilen der Welt verfolgt wird. Selbst auf Okinawa, wo ein Kunde in einer Kleinstadt, die nicht mal Wikipedia kennt, das englische Buch bestellte. Bisher wusste ich gar nicht, dass 500 Kilometer südwestlich von Japan noch eine zum Land gehörende Inselgruppe existiert.

Wegen des Berichts über die professionelle Revision des Fisher-Verstärkers X-202-C (September 2022) habe ich eine Anfrage aus Paraguay von einem Besitzer dieses Modells erhalten, der es ebenfalls restaurieren lassen möchte und dafür einen Rat sucht.

Inzwischen konnte ich zwei Exemplare von SWISS PRECISION sogar in die kriegsgeplagte Ukraine liefern. Einer der beiden Käufer, Andriy Hrynkiv aus Lemberg (Lwiw), gab mir eine Rückmeldung und bedankte sich für die schnelle und gut verpackte Buchlieferung.

Bemerkenswert: Trotz der exorbitanten Welt-Versandkosten für das 290-seitige Buch – nach den USA mit DHL beispielweise 50 Euro bei drei- bis vierwöchiger Lieferzeit – lassen sich TD 124-Besitzer in Übersee vom Kauf des Buches nicht abhalten.

Auflage in Zehner-Schritten

Die Auflage seiner Dual-Bücher hat Norbert Kotschenreuther immer vorsichtig kalkuliert – sie blieb deutlich unter der Tausender-Marke und betrug erst bei der aktuellen Ausgabe 1200 Exemplare. Dadurch gibt von seinem Werk bereits sechs Editionen!

„Schwarzwälder Präzision von Weltruf“ – hier die fünfte Ausgabe mit noch überfrachtetem Buchtitel – den der Autor bei der Neuauflage wohltuend entschlackt hat

Auch Kotschenreuther sah bei seinem Werk die Notwendigkeit, nicht nur über Plattenspieler zu berichten, sondern bei seiner Recherche auch die Verantwortlichen bei Dual zu dem unrühmlichen Konkurs 1981 zu befragen. Wie schwierig ein solches Unterfangen sein kann, berichtete mir mein Autorenkollege in einem Mail: „Ein persönliches Treffen mit den Inhabern und Geschäftsführern des Unternehmens blieb mir verwehrt. Ich stieß auf eine Mauer des Schweigens – Anfragen wurden nicht beantwortet.“

Ein Großteil der damals Aktiven ist laut Kotschenreuther inzwischen verstorben. So auch Dual-Erbe Edgar Steidinger, der sich nach dem Ende der Firma rasch in die Schweiz abgesetzt hatte. Nach 25 Jahren Wohnhaftigkeit in Flüelen am Vierwaldstätter See war ihm die schweizerische Staatsbürgerschaft verliehen worden – wobei oft Geld im Spiel ist.

„Dual ist natürlich ein Thema, das die breitere Masse anspricht“, erklärt der Passauer den anhaltenden Absatzerfolg seiner Bücher. „Ich sehe auch weiterhin keine Probleme mit dem Verkauf, nicht zuletzt dank des viel besuchten Dual-Boards im Internet.“ Kotschenreuther kann auch auf die Vertriebskooperation mit dem Deutschen Phonomuseum in Sankt Georgen zählen, das etwa 30 Prozent der jeweiligen Auflage abnimmt.

Familiengeschichte aus England

Vor meinem Bericht von der Frankfurter Buchmesse noch ein Blick nach Großbritannien, wo 2016 ein weiteres wichtiges Plattenspieler-Buch im Selbstverlag herausgegeben wurde. Leider ist „The Garrard Story“ bereits ausverkauft und allenfalls nur noch antiquarisch aufzutreiben.

Garrard-Story mit persönlichen Erinnerungen der Familie Mortimer – dadurch viel mehr als nur eine Produktübersicht

Herausgegeben wurde dieses Softcover-Buch mit Farbumschlag und schwarz-weißem Inhalt von Karen Eagle, Tochter des vor einigen Jahren verstorbenen Brian Mortimer, der den Text verfasst hat. Brian, der bei Garrard für die Produktion und Qualitätskontrolle verantwortlich war, ist wiederum der Sohn von Edmund Mortimer. Sozusagen eine Familiengeschichte.

Edmund Walter Mortimer – hier ein Foto von 1964 an einer Gangway – arbeitete mehr als ein halbes Jahrhundert für Garrard

Großvater „Monty“ hat die berühmten Garrard-Laufwerke 301 und 401 konstruiert. Die Laufbahn des Autodidakten begann 1919 bei Garrard in Swindon als Maschinenjunge und endete 1970 bei seinem Eintritt in den Ruhestand als Technical Sales Manager.

Gestaltet hat die Garrard-Story Enkeltochter Karen – wobei auch hier deutlich wird, dass ein selbstgestricktes Layout man einem Buch immer ansieht. Die reproduzierten Fachaufsätze und Konstruktionszeichnungen des Garrard-Schöpfers, die ein ganzes Buchdrittel einnehmen, dürften nur für Experten von Interesse sein.

Leitmesse für die Buchbranche

Die 74. Frankfurter Buchmesse im Oktober 2022 erwies sich erneut als wichtigster internationaler Treffpunkt und Handelsplatz der Buch- und Medienbranche. Mit 93000 Fach- und 87000 Privatbesuchern an fünf Tagen war die Messe stark frequentiert.

Über 4000 Aussteller aus 95 Ländern präsentierten sich in den Hallen, rund 6400 Medienvertreter berichteten vom Messegelände – ©Frankfurter Buchmesse/Anett Weirauch

Mit dem Vorjahr lassen sich die Zahlen nur schwer vergleichen. Bei der pandemiebedingten Mini-Ausgabe 2021 waren nur 36000 Fachbesucher und 37500 Privatbesucher gekommen. 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, hatten noch 302000 Bücherfans die Frankfurter Buchmesse frequentiert.

Steigende Energie- und Papierkosten sowie die spürbare Kaufzurückhaltung der Verbraucher machen auch der Buchbranche zu schaffen. Verlage, die schon im Jahr 2022 rund 50 Prozent mehr für Druck und Produktion ihrer Bücher bezahlen mussten, gehen von weiteren Steigerungen um 20 bis 30 Prozent aus.

Wenig Frequenz in den Innenstädten und das schlechte Konsumklima schlagen sich auch im Buchhandel nieder. Der September 2022 war für den Buchmarkt der fünfte Monat mit Umsatzrückgängen in Folge. Der Branche stand ein frostiger Winter bevor.

In den drei Tagen für Privatbesucher herrschte auf der Messe dichtes Gedränge – ©Frankfurter Buchmesse/Anett Weirauch

Auf der Frankfurter Buchmesse jedoch ließ sich die Branche die Stimmung trotz allen Gegenwinds nicht vermiesen. In sämtlichen Messehallen war die Kraft von Büchern und die Freude des Wiedersehens deutlich zu spüren.

Das Interesse der Standbesucher an Neuentdeckungen war groß – ©Frankfurter Buchmesse/Anett Weirauch

Hohe Verweildauer am Livro-Stand

Den Kleinverlagen und Selbstverlegern hatte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels auch dieses Jahr mit einem kostengünstigen Gemeinschaftsstand ein Forum gegeben.

Ausstellung und ein parallel dazu produzierter Katalog boten Inspiration für die Sortimentsgestaltung im Buchhandel und luden dazu ein, neue Autorinnen und Autoren sowie ihre vielfältigen Geschichten und Themen zu entdecken.

Logo des Standes der Klein- und Selbstverleger in Halle 3.1 der Frankfurter Buchmesse

Der Livro-Katalog mit einer Auflage von 11000 Exemplaren wurde dem Fachmagazin Börsenblatt vor dem Messestart beigelegt und ist auch online verfügbar.

Im 66-seitigen Katalog von MVB, der Marketing-Gesellschaft des Börsenvereins, sind die Bücher in neun Sachgebiete aufgeteilt

Das Verzeichnis enthält rund 350 Titel in den Kategorien Belletristik, Spannung, Biographien und Erinnerungen, Junge Leser, Reise, Ratgeber, Essen und Trinken, Kunst und Bild sowie Sachbuch und Wissen.

Das Standardangebot des MVB für Kleinverlage und Selbstverleger beinhaltet die Frontalpräsentation des gebuchten Titels am Messestand sowie einen Basiseintrag im Livro-Katalog. Der Premiumeintrag bietet die Möglichkeit, den Buchtitel samt einer knappen Erläuterung im Katalog besser zu präsentieren.

Ursprünglich wollte ich SCHWEIZER PRÄZISION mit einem solchen Premiumeintrag in das Verzeichnis aufnehmen lassen. Doch das Vorhaben scheiterte an der Abbildung des Schubers. Verlangt war, die beiden Bände im Foto nebeneinander zu zeigen – was bei dem gegebenen Hochformat zu winzigen Abbildungen der Buchtitel geführt hätte. Ich beschloss daher, in die „Vollen“ zu gehen und im Katalog eine ganze Seite zu belegen.

Linke Katalogseite mit drei Premium-Einträgen, rechts die ganzseitige Anzeige von SCHWEIZER PRÄZISION mit einer Kurzrezension von AUDIO-Redakteur Lothar Brand

Nur so ließen sich die beiden Bände samt Schuber werbewirksam präsentieren. Schließlich war SCHWEIZER PRÄZISION unter den 350 Titeln der einzige zweibändige und der einzige mit Schuber. Die Anzeige wurde von Grafiker Udo Beykirch gestaltet, der auch das Layout meines Großwerks realisiert hat.

Eingeteilt wurde SCHWEIZER PRÄZISION in die Kategorie Sachbuch und Wissen

Die Entscheidung, welche Bücher man welchen Gebieten zuordnet, war bei der großen Vielfalt der Themen kein leichter Job. Titel wie „Lass fremdes Geld für Dich arbeiten“, „Schreibe Deine Lebensgeschichte“ oder „Mit Erfolg zum Mathe-Abitur“ hätte man statt unter „Sachbuch und Wissen“ auch unter „Ratgeber“ aufführen können.

Hell und freundlich der Gemeinschaftsstand der Kleinverlage und Selbstverleger

Analog zur Aufteilung im Livro-Katalog wurden die Bücher am Gemeinschaftsstand in den Regalen nach Sachgebieten präsentiert.

In dieser Ecke waren die Titel der Rubrik „Sachbuch und Wissen“ ausgestellt; im zweiten Regal von unten SCHWEIZER PRÄZISION

Besucherinnen und Besucher konnten die Titel aus der Bücherwand nehmen und sich in die Themen vertiefen

„Wir sind mit der Messe und unserem Stand sehr zufrieden“, bilanziert Katharina Horst, Account Managerin Livro im Geschäftsbereich Medien von MVB. „Es besuchten uns viele Interessierte, vor allem an den Publikumstagen. Gerade die ungewöhnliche Vielfalt der Titel fiel den Besuchern auf, und es gab dazu Nachfragen. An der hohen Verweildauer der Menschen haben wir gemerkt, dass die Inhalte der Bücher interessierten und ansprachen.“

Hier erläutert Katharina Horst die Präsentation meines doppelbändigen Werkes samt Schuber in der Sachbuch-Ecke

Den Livro-Katalog empfand ich als sehr sorgfältig produziert, und der Gemeinschaftsstand auf der Messe war seitens der Buchfachleute beim MVB perfekt organisiert. Davon konnte ich mich bei einem Besuch der Messe an „unserem“ Stand überzeugen.

Noch ist es zu früh zu beurteilen, ob sich die Teilnahme an der Buchmesse für mich gelohnt hat. Der Verkauf meiner Bücher läuft fast ausschließlich über meine viel besuchte Webseite – auf der Sie sich gerade befinden. Aber mir war wichtig, auf diesem internationalen Marktplatz der Bücher mit SCHWEIZER PRÄZISION einmal dabei zu sein.

Mit dem letzten Tag der Frankfurter Buchmesse endete auch meine „Goodwill-Aktion“ – es bleibt ein Foto für’s Familienalbum